Schaprode auf Rügens

Die Gemeinde liegt im nordwestlichen Teil des Rügener Muttlandes, etwa 20 Kilometer nordwestlich der Stadt Bergen auf Rügen. Sie wird im Norden vom Wieker Bodden begrenzt, im Süden durch die Udarser Wiek, im Westen durch den Schaproder Bodden und im Nordwesten durch den Vitter Bodden. Einzige Nachbargemeinde von Schaprode ist Trent im Osten. Der sogenannte „Stolper Haken“ – vier Kilometer nördlich des Hauptortes Schaprode – markiert auf dem Gemeindegebiet die engste Stelle zwischen den Inseln Rügen und Hiddensee, die dort nur 1000 Meter voneinander trennen. Dem Ort Schaprode vorgelagert ist die Insel Öhe.

Boot bei Waase auf Ummanz

Der Ortskern enthält rohrdachgedeckte Fischerkaten, die zum Teil historische geschnitzte Haustüren aufweisen. An den Wänden sind häufig Sprüche angebracht – sowohl in Hochdeutsch als auch in der lokalen Plattvariante. Die Johanniskirche ist ein gotischer Backsteinbau aus dem 15. Jahrhundert. Das Innere des Bauwerkes wird durch eine größtenteils barocke Einrichtung ausgefüllt. Im Ortsteil Granskevitz befindet sich ein ab 1570 erbautes Herrenhaus, das Besitz der Herren von der Platen war. Weitere Herrenhäuser gibt es in Streu, ein alter Rittersitz der Herren von der Osten und in Udars, ein in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhundert erbautes Exemplar.

Ein in den letzten Jahren erbauter Aussichtsturm an der Udarser Wiek ermöglicht insbesondere Ornithologen das Beobachten der Vogelbewegungen. Am Stolper Haken im Norden der Gemeinde liegt die „Schwedenschanze“, die in den Jahren 1700–1720 entstand, um die Einfahrt nach Stralsund kontrollieren zu können.

Bedeutend für die Gemeinde und ganz Rügen ist der Hafen von Schaprode, über den der Hauptfährverkehr zur Insel Hiddensee abläuft. Der Hafen stellt für Touristen und Einwohner die einzige ganzjährige Möglichkeit zum Erreichen der Insel dar und wird von Fahrgastschiffen und Taxibooten frequentiert. Außerdem verkehrt über den Schaproder Hafen die Lastenfähre Vitte, auf der die Versorgungsfahrzeuge nach Hiddensee gelangen. Während ihres Aufenthalts auf der autofreien Insel stellen die meisten Touristen ihre Fahrzeuge auf dem Parkplatz des Hafens ab. Im Bereich der Abstellmöglichkeiten für die Besucher von Hiddensee hat sich ein eigener Wirtschaftszweig entwickelt, der außer zwei öffentlichen Parkplätzen mehrere privat geführte Parkplätze umfasst.

Ein Großteil der Tagestouristen mit dem Ziel Hiddensee fährt mit Bussen von Bergen auf Rügen nach Schaprode. Eine ergänzende Busverbindung nach Schaprode besteht in den Wintermonaten, wenn der Fährverkehr von Stralsund nach Hiddensee eingestellt wird. In dieser Zeit wird eine Buslinie als Schiffsersatzverkehr von Stralsund aus eingerichtet.

Schaprode ist eine der ältesten Siedlungsstätten auf der Insel Rügen. Die urkundliche Ersterwähnung von Schaprode fand 1193 statt. Vermutlich befand sich bei Schaprode ein slawischer Fürstensitz.

Der Ort war bis 1326 Teil des Fürstentums Rügen und danach des Herzogtums Pommern. Mit dem Westfälischen Frieden von 1648 wurde Rügen und somit auch das Gebiet von Schaprode ein Teil von Schwedisch-Pommern. Im Jahr 1815 kam Schaprode als Teil von Neuvorpommern zur preußischen Provinz Pommern.

Seit 1818 gehörte Schaprode zum Kreis bzw. Landkreis Rügen. Nur in den Jahren von 1952 bis 1955 war es dem Kreis Bergen zugehörig. Die Gemeinde gehörte danach bis 1990 zum Kreis Rügen im Bezirk Rostock und wurde im selben Jahr Teil des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Der seit 1990 wieder so bezeichnete Landkreis Rügen ging 2011 im Landkreis Vorpommern-Rügen auf.

Kubitzer Ort auf Ummanz